Der deutsche Heeresbericht:
Der
gescheiterte englische Durchbruchsversuch bei Arras - Ungeheure
englische Verluste
Großes
Hauptquartier, 24. April.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Auf dem Schlachtfeld von Arras führte die auf Frankreichs Boden
stehende britische Macht gestern den zweiten großen Stoß, um die
deutschen Linien zu durchbrechen.
Seit Tagen schleuderten schwere und schwerste Batterien Massen von
Geschossen jeder Art auf unsere Stellungen. Am 23. April
frühmorgens schwoll der Artilleriekampf zum stärksten Trommelfeuer
an. Bald darauf brachen hinter der Feuerwand her auf 30 Kilometer
Frontbreite die englischen Sturmtrupps, vielfach von
Panzerkraftwagen geführt, zum Angriff vor.
Unser Vernichtungsfeuer empfing sie und zwang sie vielerorts zum
verlustreichen Weichen.
An anderen Stellen wogte der Kampf erbittert hin und her; wo der
Feind Boden gewonnen hatte, warf unsere todesmutige,
angriffsfreudige Infanterie ihn in kraftvollem Gegenstoß
zurück!
Die westlichen Vororte von Lens, Avion, Oppy, Gavrelle, Roeux und
Gusmappe waren Brennpunkte des harten Ringens. Ihre Namen nennen
Heldentaten unserer Regimenter aus fast allen deutschen Gauen
zwischen Meer und Alpen.
Nach dem Scheitern des ersten setzte über das Leichenfeld vor
unseren Linien, mit besonderer Wucht auf beiden Scarpe-Ufern, gegen
Abend ein weiterer großer Angriff mit neuen Massen ein. Auch seine
Kraft brach sich am Heldenmut unserer Infanterie, teils im Feuer,
teils im Nahkampf und unter der vernichtenden Wirkung unserer
Artillerie! Nur an der Straße Arras-Cambrai gewann der Feind um
einige hundert Meter Raum. Die Trümmer von Guemappe sind ihm
verblieben.
Wie an der Aisne und in der Champagne, so ist hier bei Arras der
feindliche Durchbruchsversuch unter ungeheuren Verlusten
gescheitert. Englands Macht erlitt durch die Voraussicht deutscher
Führung und den zähen Siegeswillen unserer braven Truppen eine
schwere blutige Niederlage.
Die Armee sieht voll Zuversicht neuen Kämpfen entgegen.
An den Erfolgen der letzten Schlachten hat seinen besonderen Anteil
jeder Deutsche, Mann oder Frau, Bauer oder Arbeiter, der sich in den
Dienst des Vaterlandes stellt, seine Kräfte einsetzt für die
Versorgung des Heeres.
Der deutsche Mann an der Front weiß, daß ein jeder daheim seine
Schuldigkeit tut und rastlos schafft, um ihm draußen in der Schwere
des Kampfes auf Leben und Tod, um Sein oder Nichtsein
beizustehen.
Bei den anderen Armeen der Westfront und auf den übrigen
Kriegsschauplätzen keine großen Kampfhandlungen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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