Der deutsche Heeresbericht:
Die
Russen über die Lomnica zurückgeworfen -
Räumung von Kalusz durch die Russen
Großes
Hauptquartier, 17. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
An der Küste griffen die Engländer nach tagsüber lebhaftem
Feuer wieder bei Lombartzyde an; sie wurden abgewiesen.
Längs der Front von Noordschoote bis Warneton steigerte sich die
Kampftätigkeit der Artillerie zu erheblicher Stärke; auch auf
beiden Scarpe-Ufern war sie lebhaft.
Englische Erkundungsvorstöße scheiterten bei Messines, Hulluch,
Gavrelle, Bullecourt und nördlich von St. Quentin.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Vormittags drangen an der Straße Laon-Soissons Stoßtrupps
eines hannoverschen Regiments zusammen mit Pionieren nach Feuerüberfall
in die französischen Linien, sprengten Unterstände und Grabengeschütze
und kehrten mit zahlreichen Gefangenen und Maschinengewehren in die eigenen
Gräben zurück.
Bei Courtecon war in der Nacht zu gestern ein weiteres Stück französischer
Stellung durch Handstreich genommen worden; die Gefangenenzahl in diesem
Abschnitt erhöhte sich dadurch auf über 450 Franzosen.
Kurz vor Dunkelheit eröffnete der Feind schlagartig stärkstes
Feuer auf die Stellungen zwischen dem Gehöft Malval und Cerny. Darauf
setzte gegen diese Front ein starker mit dichten Massen geführter
Angriff ein, der im Feuer und im Nahkampf unter den schwersten Verlusten
ergebnislos zusammenbrach. Alle kürzlich gewonnenen Stellungen sind
fest in der Hand der bewährten ostpreußischen Division.
Nördlich von Reims schlug ein Vorstoß der Franzosen gegen die
von uns eroberten Gräben südlich des Bois Soulains fehl, ein
weiterer wurde durch unser Abwehrfeuer unterdrückt.
Am Pöhlberg in der Westchampagne gelang es Thüringern, in erbitterten
Handgranatenkämpfen die Franzosen aus dem letzten Stück unserer
alten Stellung zu vertreiben und mehrere Gegenangriffe zurückzuschlagen.
Auf dem linken Maasufer setzte mittags heftigste Artilleriewirkung gegen
die Höhe 304 und die Anschlußlinien ein. Unser Vernichtungsfeuer
auf die französischen Gräben und Bereitschaftsräume erstickte
den feindlichen Angriff; nur wenige Leute kamen aus den Gräben. Heute
morgen hat sich der Feuerkampf dort erneut gesteigert.
Außer 5 Flugzeugen wurden 4 feindliche Fesselballons durch unsere
Flieger zum Absturz gebracht.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Die rege Gefechtstätigkeit bei Riga, Dünaburg und Smorgon hält
an. Bei aufklärendem Wetter war an der Narajowka das Feuer stärker
als in den letzten Tagen.
Südlich des Dnjestr nahmen rheinische Regimenter das Waldgelände
nördlich von Kalusz. Da auch von Westen her deutsche Kräfte
vorgingen, räumten die Russen die Stadt und zogen sich eilig auf
das südliche Lomnica-Ufer zurück.
Mazedonische Front:
Die Lage ist
unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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