Der Weltkrieg am 18. Juli 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Weitere Zurückdrängung der Russen an der Lomnica-Linie - 
Die erbitterten Kämpfe auf dem linken Maasufer

Großes Hauptquartier, 18. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Der Artilleriekampf in Flandern war an der Küste stark. Von der Yser bis zur Lys hat er sich gegen die Vortage erheblich gesteigert.
Zwischen Hollebeke und Warneton sind englische Erkundungsvorstöße im Nahkampf abgeschlagen worden.
Am La Bassée-Kanal, bei Loos und Lens sowie auf beiden Ufern der Scarpe war das Feuer in den Abendstunden lebhaft. Bei Einbruch der Dunkelheit griffen die Engländer nördlich der Straße Arras-Cambrai an; sie wurden bis auf eine schmale Einbruchsstelle westlich des Bois du Vert zurückgeworfen. Heute morgen wurde ein englisches Bataillon, das nördlich Fresnoy vorging, durch Feuer vertrieben.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Längs der Aisne und in der Champagne blieb bei trübem Wetter die Feuertätigkeit meist gering.
Auf dem linken Maasufer wurde tagsüber gekämpft. Nach dreistündiger stärkster Artilleriewirkung griffen die Franzosen in 5 Kilometer Breite vom Avocourtwalde bis zum Grunde westlich des Toten Mannes an. An der Südostecke des Waldes von Malancourt und beiderseits der Straße Malancourt-Esnes drangen sie nach erbittertem Kampf in die von uns kürzlich dort gewonnenen Gräben; im übrigen sind sie zurückgeworfen worden. In abends erneut vorbrechendem Ansturm suchte der Feind seinen Gewinn zu erweitern; dieser Angriff brach ohne Erfolg verlustreich zusammen.
Östlich der Maas war das Feuer lebhafter als sonst.
Heeresgruppe Herzog Albrecht: 
Keine wesentlichen Ereignisse.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Erhöhte Gefechtstätigkeit herrschte bei Riga sowie südlich von Dünaburg und Smorgon.
In Ostgalizien war das Feuer bei Brzezany stark. Im Karpathenvorland nahmen in gemeinsamem Angriff bayerische und kroatische Truppen die von den Russen zähe verteidigten Höhen östlich von Nowica und wiesen in den erreichten Stellungen russische Gegenangriffe ab.
Auch an anderen Stellen der Lomnicalinie wurden die Russen in örtlichen Kämpfen zurückgedrängt.
An der Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph und bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen ist ein allmähliches Aufleben der Feuertätigkeit besonders zu beiden Seiten des Susinatales und längs Putna und Sereth bemerkbar.
Mazedonische Front: 
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Starker Feuerkampf in Flandern

Berlin, 18. Juli, abends. (Amtlich.)
Starker Feuerkampf in Flandern. Sonst nichts Wesentliches.

 

23000 Tonnen neu versenkt

Berlin, 18. Juli. (Amtlich.)
Neue U-Boot-Erfolge im Englischen Kanal. 23000 Brutto-Registertonnen. (Folgen die Einzelheiten.)

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Der Sturmerfolg bei Nowica

Wien, 18. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Südlich von Kalusz erweiterten kroatische Heerestruppen und bayerische Bataillone im Angriff ihre vorgestern erkämpften Erfolge durch Einnahme einer Höhe bei Nowica.
Östlich von Kalusz wurde die Säuberung des linken Lomnica-Ufers abgeschlossen.
Sonst auf keinem der Kriegsschauplätze Ereignisse von Bedeutung.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 18. Juli.
Mazedonische Front:
Schwaches Artilleriefeuer entlang der ganzen Front, nur auf dem Dobropolje lebhafteres Artilleriefeuer. In der Moglenagegend wurde eine Aufklärungsabteilung bei Monte verjagt. An der unteren Struma Scharmützel zwischen Patrouillen und Posten.
Rumänische Front:
Bei Mahmudia spärliches Artillerie- und Gewehrfeuer bei Tulcea. Bei Parkesch auf der Bujakhöhe vereinzelte Kanonenschüsse.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 18. Juli.
Kaukasusfront: Das feindliche Bataillon, dessen Angriff laut gestrigem Heeresbericht abgewiesen wurde, ging zurück, so daß unsere Truppen einige Orte besetzen konnten, die bisher in der Hand des Feindes waren.
Sinaifront: Am 16. Juli auf der ganzen Front ziemlich lebhaftes Artilleriefeuer. Eine von starker englischer Kavallerie vormittags in der Richtung Bir-es-Saba unternommene Erkundung geriet wieder in unser Artilleriefeuer. Nachmittags ging der Feind zurück. In der Nacht zum 17. Juli gegenseitiges Artillerie- und Maschinengewehrfeuer. Am 17. Juli wurde das Artilleriefeuer heftig. Zu feindlichen Angriffen kam es nicht.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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